EMILIA

Die Anwerbung von Arbeitskräften für Deutschland aus der Region Emilia von 1943 bis 1945 fand auf zwei sehr unterschiedliche Weisen statt. In der Provinz Modena, wo die Auswanderung einzelner Arbeiter oder Bauernfamilien nördlich der Alpen in den vorangegangenen fünf Jahren aufgrund der bilateralen Pakte zwischen Italien und Deutschland als Reaktion auf die Arbeitslosigkeit weit verbreitetet war, begünstigte die Auswanderungstradition im ländlichen Kontext zumindest in der Anfangsphase die Annahme der von den faschistischen Behörden nach dem 8. September 1943 beschlossenen Anwerbepläne. Die Organisation der Anwerbung, die durch die Vermittlung der faschistischen Gewerkschaftsorganisation (Unione provinciale fascista degli agricoltori; Provinzialer faschistischer Bauernverband) durchgeführt…