OAK – Operationszone „Adriatisches Küstenland”

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Die deutsche Besetzung des oberitalienischen Adriaraums war die Geburtsstunde der Operationszone „Adriatisches Küstenland” (OAK). Dabei wurde die italienische Souveränität aufgehoben. Sie machte der deutschen Zivilverwaltung Platz, die direkt von Hitler abhing. Wie in anderen europäischen Regionen, die formell oder konkret an das Reich angegliedert wurden, wurde die Kontrolle dem Reichsstatthalter eines benachbarten Gaues übertragen: dem Gauleiter von Kärnten Friedrich Rainer. „Oberster Kommissar” Rainer übernahm somit die absolute Macht in Politik und Justiz sowie die volle Kontrolle über die Wirtschaft des Gebiets. Bereits im Herbst 1943 ließ Rainer eine Volkszählung durchführen, um das Potenzial an Arbeitskräften und das besondere Profil der Produktionsstätten in der Region zu ermitteln. Auch im Lichte der Ergebnisse dieser Untersuchungen ergriff der Oberste Kommissar Maßnahmen, um den Bedarf der deutschen Kriegswirtschaft an Arbeitskräften zu decken, indem er die freiwillige Verpflichtung zur Arbeit im Reich förderte. Neben der Anpreisung der wirtschaftlichen Vorteile einer Beschäftigung jenseits der Alpen unterstrich die deutsche Propaganda sowohl die historische Verbindung zwischen diesen Regionen und Österreich – und zwar aufgrund der gemeinsamen habsburgischen Vergangenheit – als auch die starke lokale Migrationstradition von saisonalen Land- und Industriearbeitern nach Deutschland und Kärnten.

Karte der Operationszone „Adriatisches Küstenland”, erstellt von Franco Cecotti. Die OAK umfasste die Provinzen Triest, Udine, Gorizia/Görz, Pola/Pula und Fiume/Rijeka bis nach Buccari/Bakar sowie die Kvarner Bucht mit den Inseln Veglia/Krk, Cherso/Cres und Lussino/Lošinj. Ljubljana und Umgebung wurden ein deutsches Protektorat mit deutsch-slowenischer Verwaltung.

WORTE DER GESCHICHTE

Unternehmen gegen Partisanen in den ländlichen und bergigen Gebieten des Küstenlandes und Rekrutierung von Arbeitskräften.

Massenverhaftungen in den städtischen Gebieten des Küstenlandes: Beweggründe, Methoden, Ziele.

Besonderheiten bei der Rekrutierung von Frauen: ein kurzer Bericht über freiwillige und zwangsverpflichtete Frauen.

Die quantitative Dimension der vom Küstenland ins Reich entsandten Arbeitskräfte.

von Sara Bergamasco