1. OPERATIONSZONE „ADRIATISCHES KÜSTENLAND”

Die deutsche Besetzung des oberitalienischen Adriaraums war die Geburtsstunde der Operationszone „Adriatisches Küstenland” (OAK). Dabei wurde die italienische Souveränität aufgehoben. Sie machte der deutschen Zivilverwaltung Platz, die direkt von Hitler abhing. Wie in anderen europäischen Regionen, die formell oder konkret an das Reich angegliedert wurden, wurde die Kontrolle dem Reichsstatthalter eines benachbarten Gaues übertragen: dem Gauleiter von Kärnten Friedrich Rainer. „Oberster Kommissar” Rainer übernahm somit die absolute Macht in Politik, Justiz und Wirtschaft und verpflichtete sich, den Bedarf der deutschen Kriegswirtschaft an Arbeitskräften zu decken, indem er die freiwillige Verpflichtung zur Arbeit im Reich förderte. Neben der Anpreisung der wirtschaftlichen…

2. REKRUTIERUNG VON ARBEITSKRÄFTEN IM „ADRIATISCHEN KÜSTENLAND”

Obwohl das Arbeitsamt des “Hohen Deutschen Kommissars” die Anwerbung von ins Reich zu entsendenden Arbeitskräften verstärkt hatte, die von den Arbeitsämtern der Provinzen durchgeführt wurde, blieb die Reaktion der Arbeiter weit hinter den Erwartungen zurück. Der Oberste Kommissar hielt zwar weiterhin daran fest, dass die Anwerbung auf freiwilliger Basis erfolgen sollte, zwang aber Menschen, die bereits in Unternehmen beschäftigt waren, die nichts mit der Kriegswirtschaft zu tun hatten, ins Reich zu gehen.  Parallel dazu gab Rainer am 29. November 1943 einen Aufruf zum Kriegsdienst heraus, dem Aufforderungen zum Arbeitsdienst mit Einberufungsbescheid per Postkarten vom 5. März, 30. Juli und 14.…

3. BESTIMMUNGSORTE DER ZWANGSARBEITER DER OAK

Zwischen September und Dezember 1943 gab es eine beträchtlich hohe Entsendung von Arbeitskräften in ländliche Gebiete in Hessen und in verschiedene Fabriken in Thüringen, im Rheinland, in Westfalen, in Niedersachsen und in die Flugzeugwerkstätten in Pommern. Einige Arbeiter landeten in den von Deutschland besetzten Ländern: Facharbeiter aus den Werften der Oberen Adria wurden in die Werften in Danzig versetzt oder bei der Gewinnung von fossilem Torf in Baranawitschy eingesetzt; andere wurden nach Minsk in die Militärschuhfabriken oder in die Tschechoslowakei geschickt, entweder als Land- oder als Bauarbeiter im Dienste der deutschen Armee. Die Opfer der Razzia, die im Februar 1944…

OAK – Operationszone „Adriatisches Küstenland”

Die deutsche Besetzung des oberitalienischen Adriaraums war die Geburtsstunde der Operationszone „Adriatisches Küstenland” (OAK). Dabei wurde die italienische Souveränität aufgehoben. Sie machte der deutschen Zivilverwaltung Platz, die direkt von Hitler abhing. Wie in anderen europäischen Regionen, die formell oder konkret an das Reich angegliedert wurden, wurde die Kontrolle dem Reichsstatthalter eines benachbarten Gaues übertragen: dem Gauleiter von Kärnten Friedrich Rainer. „Oberster Kommissar” Rainer übernahm somit die absolute Macht in Politik und Justiz sowie die volle Kontrolle über die Wirtschaft des Gebiets. Bereits im Herbst 1943 ließ Rainer eine Volkszählung durchführen, um das Potenzial an Arbeitskräften und das besondere Profil der…