1. OPERATIONSZONE „ADRIATISCHES KÜSTENLAND”

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Die deutsche Besetzung des oberitalienischen Adriaraums war die Geburtsstunde der Operationszone „Adriatisches Küstenland” (OAK). Dabei wurde die italienische Souveränität aufgehoben. Sie machte der deutschen Zivilverwaltung Platz, die direkt von Hitler abhing. Wie in anderen europäischen Regionen, die formell oder konkret an das Reich angegliedert wurden, wurde die Kontrolle dem Reichsstatthalter eines benachbarten Gaues übertragen: dem Gauleiter von Kärnten Friedrich Rainer. „Oberster Kommissar” Rainer übernahm somit die absolute Macht in Politik, Justiz und Wirtschaft und verpflichtete sich, den Bedarf der deutschen Kriegswirtschaft an Arbeitskräften zu decken, indem er die freiwillige Verpflichtung zur Arbeit im Reich förderte. Neben der Anpreisung der wirtschaftlichen Vorteile einer Beschäftigung jenseits der Alpen unterstrich die deutsche Propaganda sowohl die historische Verbindung zwischen diesen Regionen und Österreich – und zwar aufgrund der gemeinsamen habsburgischen Vergangenheit – als auch die starke lokale Migrationstradition von saisonalen Land- und Industriearbeitern nach Deutschland und Kärnten.

von Sara Bergamasco

GALERIE

Die Propaganda-Artikel der nazistischen Deutsche Adria-Zeitung der OAK zeigen Italienerinnen und Italiener, die sich sowohl in den Arbeitslagern als auch bei der Arbeit wohlfühlen.