Italienische Arbeiter im Dritten Reich vor dem 8. September 1943

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Der Einwanderungsstrom italienischer Arbeitskräfte über den Brenner nach Deutschland in den Jahren 1938 bis 1942 hatte seinen Ursprung im wirtschaftlichen Bedarf, der auch mit den Vorbereitungen auf den bevorstehenden Krieg zusammenhing. Dieser zwang Deutschland dazu, Arbeitskräfte zu finden, um die Nachfrage in allen Produktionsbereichen zu decken: von der Landwirtschaft bis zur Industrie, vom Bauwesen bis zum Bergbau. Deutschland, das sich nach der so schweren Wirtschaftskrise der Jahre 1929-1932, die Hitler und dem Nationalsozialismus die politische Machtübernahme ermöglichte, in einem starken wirtschaftlichen Aufschwung befand, benötigte zusätzliche Arbeitskräfte. Zur gleichen Zeit hatte Italien mit einem vom Regime völlig ungelösten Problem zu kämpfen: Unterbeschäftigung und Arbeitslosigkeit in den landwirtschaftlichen Regionen, insbesondere im Süden und Nordosten, einschließlich der Emilia-Romagna. Die zunächst gänzlich der Situation geschuldete Nachfrage der Deutschen nach Hilfs- und Bauarbeitern wurde von den italienischen Behörden, insbesondere den peripheren Behörden (Präfekten), daher als eine Gelegenheit begrüßt, die man auf keinen Fall verpassen durfte. Durch eine Reihe von bilateralen Abkommen zwischen Berlin und Rom wuchs der Strom italienischer Arbeitskräfte über den Brenner und führte zugleich zu einem Devisenstrom von Überweisungen, der zur Konsolidierung des italienisch-deutschen Import-Export-Handels beitrug. Dieser wurde damals durch ein System ausgeglichener Tauschgeschäfte (Clearing) organisiert, dessen Kernstück die staatliche Kontrolle des Warenverkehrs und der Finanzströme war. Insgesamt verließen zwischen 1938 und 1942 etwa 500.000 italienische Arbeitskräfte ihre Heimat. Das machte das Königreich Italien aufgrund der Art der Abkommen und der Struktur und Funktionsweise des Clearing immer mehr von dem viel stärkeren Verbündeten abhängig, was die Lieferung von Produktionsgütern, Werkzeugmaschinen, verschiedenen Rüstungsgütern und vielen Rohstoffen – insbesondere Heizöl und Kohle – betraf.

Die Tabelle zeigt, wo italienische Arbeitskräfte von 1938 bis 1943 in Deutschland eingesetzt wurden. Die Deutsche Arbeitsfront (DAF) war eine ständische Organisation, die den mittelalterlichen Zünften ähnelte und die vom nationalsozialistischen Regime abgeschafften Gewerkschaften vollständig ersetzte.